Klienteninformation: Was ist
Gestalttherapie?
Wie heilt Gestalttherapie?
Gestalttherapie heilt durch Würdigung: Der Klient kommt zur Therapeutin,
weil er mit einem Lebensproblem meint, nicht mehr allein fertig werden zu
können. Vorsichtig läßt ihn die Therapeutin erleben, daß er selbst in
Wirklichkeit über große Kräfte verfügt, die ihm das Überleben ermöglichen.
Durch die Würdigung dieser Kräfte kommt der Klient in Kontakt mit seiner
Fähigkeit, Lösungen (seines Problems) für sich zu finden. Dieser Kontakt
macht es ihm möglich, sich selbst, seine Mitmenschen und seine Umgebung so
wahrzunehmen, daß er die Unterstützung spürt, die er daraus ziehen kann.
Innerhalb dieser therapeutischen Haltung der Würdigung sind eine Vielzahl von
Methoden anwendbar. Die Therapeutin setzt sie so ein, wie es der Persönlichkeit
ihres Klienten und ihrer eigenen Persönlichkeit entspricht.
Wem hilft Gestalttherapie?
Gestalttherapie hilft jedem, der bereit ist, ernsthaft etwas für sich zu
tun. Die Gestalttherapeutin unterstützt den Klienten, damit er für sich selbst
neue Wege finden kann. Sie gibt ihm keine "Patentrezepte" an
die Hand.
Mit Unterstützung der Gestalttherapeutin erfährt der Klient, durch welche
erlernten Mechanismen er sein Wachstumspotential bremst: Eigentlich
lebenswichtige Symptome – Angst, Selbstzweifel, Aggressivistät, Rückzug,
Schmerzen, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft usw. – treten in unangemessenen
Situationen auf, werden einseitig übersteigert und behindern so die natürliche
Fähigkeit jedes Menschen, die aktuelle Wirklichkeit wahrzunehmen und sich
sinnvoll auf diese zu beziehen.
Woher kommt Gestalttherapie?
Die ersten Grundlagen hat die Gestaltpsychologie Anfang des 20.
Jahrhunderts geschaffen: Sie beschreibt die Wahrnehmung als ganzheitlichen
Prozeß, mit dem ein Lebewesen seine Umwelt für sich strukturiert.
Die Gestalttherapie ist von einer Gruppe Psychoanalytiker, Psychologen und
Sozialwissenschaftlern geschaffen worden: Lore und Fritz Perls legten gemeinsam
mit Paul Goodman die Grundlagen. Ihre Schüler – Isadore From, Erving und
Miriam Polster, Daniel Rosenblatt, James Simkin, Paul Weisz u.a. –
entwickelten sie weiter.
Die Gestalttherapie hat die wissenschaftlichen Erkenntnisse der
Gestaltpsychologie für die Psychotherapie nutzbar gemacht und mit der Forderung
des existentialistischen Philosophen Martin Buber verbunden, die Mitmenschen
nicht als Objekte anzusehen, sondern als "Du" zu achten. Auf diese
Weise ist eine wissenschaftlich fundierte Psychotherapie entstanden, die
zugleich durch eine tiefe humane Verpflichtung gekennzeichnet ist.

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